‚Vogelschiss‘

Ein Kommentar von Lukas Ph. Winkler

In den vergangenen Tagen wurde viel über das Thema „Vogelschiss“ diskutiert. Alexander Gauland beschreibt die 12 Jahre NS-Herrschaft in Deutschland als „Vogelschiss in über 1000 Jahren ‚erfolgreicher‘ Deutscher Geschichte“. Es stimmt: Die 12 Jahre, in denen Adolf Hitler und die NSDAP die junge Weimarer Republik ausgehöhlt und in einen totalitären Führerstaat gewandelt haben, sind nichts im Vergleich zur über tausendjährigen „Deutschen“ Geschichte, die keineswegs durchweg „ruhmreich“ ablief. Was aber beschreibt die Metapher „Vogelschiss“? Die Exkremente eines Vogels landen oftmals als Fleck auf dem frisch herausgeputzten Auto. Eine aggressive Flüssigkeit, die unbehandelt irreparable Schäden am Lack verursacht. Genauso ist es auch mit unserer Geschichte – wir können die Schäden des „Vogelschisses“ nicht problemlos vom Auto abwischen, wenn wir sie nicht rechtzeitig behandeln. Ebenso wenig können wir den „Schiss“ einfach vom Auto entfernen, ohne dass etwas zurückbleibt. Auf unsere Geschichte übertragen bedeutet dies: der „Schiss“ war da, der Schaden bleibt. Dackelkrawatten sind davon nicht ausgenommen. 

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