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Für uns geht ein ereignisreiches und aufregendes Jahr zu Ende. Anfang 2018 gab es uns noch nicht – jedenfalls nicht offiziell. Aber nachdem wir uns im bürokratischen Labyrinth der Vereinsgründungen zurechtgefunden haben, konnten wir endlich als eingetragener Verein unsere Arbeit aufnehmen und die ersten Veranstaltungen unter dem Namen „mitmission e.V.“ planen. An dieser Stelle möchten wir kurz die Gelegenheit nutzen und uns bei euch allen bedanken – für die Teilnahme an Veranstaltungen, fürs Blog lesen, für die Rückmeldungen, für die guten Ratschläge und die Spenden und für alle kleinen Handgriffe, die wir alleine nicht hinbekommen hätten. Wir lernen mit jeder Veranstaltung dazu und freuen uns, 2019 mit der gleichen Motivation und Leidenschaft weiterzumachen!  

Unsere kleine Runde aus Anfangs 9 Menschen ist im Laufe des Jahres zu unserer Freude schon ganz gut gewachsen und wir hoffen, im kommenden Jahr immer wieder neue Gesichter bei uns begrüßen zu dürfen – und vielleicht das ein oder andere „alte“ Gesicht wiederzusehen, wenn die Wege aus der großen weiten Welt wieder zurück ins kleine Gießen führen.  

Kommt alle gut ins neue Jahr!

 

 

Hopp, hopp, uff die Gass! Lichterkette gegen Hass!

Am Samstag den 22.12. um 18:00 Uhr versammelten wir uns gemeinsam mit ca. 100 Menschen am Lindenplatz, um am Ende dieses Jahrs nochmal gemeinsam zu leuchten! Unter dem Motto „Hopp, hopp, uff die Gass! Lichterkette gegen Hass“ erstrahlten nach und nach immer mehr Kerzen und Taschenlampen. Dank der großartigen Unterstützung von „Bloco Baiano“ wurden immer wieder Besucher:innen des angrenzenden Weihnachtsmarktes auf die Kundgebung aufmerksamen und nahmen teil. Auch unseren Freundinnen von „Leuchten gegen Rechts“ danken wir für ihre Unterstützung. Ein ganz besonderer Dank geht dabei an Amelie, für ihre aufrüttelnde Rede. Wir freuten uns auch über den Besuch unserer Freund:innen der „Seebrücke Gießen“, die unter anderem fordern, dass Gießen ein sicherer Hafen für Menschen wird, die sich auf der Flucht befinden – und zwar jetzt!

Auch Gregor aus unserem Verein hielt eine flammende Rede. Er deckte Missstände in der Gesellschaft auf und kritisierte die mangelnde Humanität in der EU. Er blickte aber auch über Europa hinaus, verwies auf den immer noch anhaltenden Krieg im Jemen und Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit. Auch in der Politik ist Hass mittlerweile leider ein großes Thema und wird teilweise instrumentalisiert. Deshalb warnte Gregor davor, sich von hate speech (Hassreden) und fake news in Panik versetzen zu lassen.

Weihnachten ist das Fest der Liebe, besonders der Nächstenliebe. Wir rufen dazu auf bedachter und friedlicher miteinander umzugehen und damit bei sich selbst anzufangen. Dazu gehört auch zuschauen, wo und wie man einkauft. Sind die Weihnachtseinkäufe, die wir tätigen fair hergestellt oder unterstützen wir möglichweise (unbewusst) moderne Sklaverei und Ausbeutung? Wir selbst müssen entscheiden in welcher Gesellschaft wir leben wollen und uns dann aktiv in die Gestaltung einmischen! Wir leuchten, gegen jeden Hass in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Hört nicht auf zu leuchten und euch für Frieden in der Welt einzusetzen.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns dieses Jahr unterstützt und begleitet haben, aber auch bei allen die gemeinsam mit uns aufgestanden sind, für eine friedlichere Welt voller gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz! Habt schöne Weihnachtsfeiertage und genießt die hoffentlich besinnliche Zeit.

Wir wünschen Euch und all euren Lieben einen schönen Jahresausklang, ganz egal in welcher Form ihr die nächsten Tage verbringt und freuen uns jetzt schon auf viele tolle Aktionen mit Euch im neuen Jahr 🙂

 

Offshore Lager in Nauru – Die harte Außenpolitik im backpacker-Paradies Australien

Nauru. Ein pazifischer Inselstaat mit ca. 13.000 Einwohner:Innen, 3000 Kilometer nordöstlich von Australiens Küste. Hier kommt die Außenpolitik des Roten Kontinents wohl am heftigsten zum Tragen.

Bereits seit einigen Jahren verfolgt die australische Regierung eine Null-Toleranz-Grenze und somit eine Abschottungspolitik gegenüber Asylsuchenden, die ohne Einreisepapiere per Boot versuchen, Australien zu erreichen, um dem Krieg in ihren Heimatländern zu entkommen. So sprach sich bereits der ehemalige Premierminister Malcolm Turnball im Zusammenhang mit seiner sogenannten „stop-the-boats-Linie“  für sichere Grenzen in ganz Australien aus, indem er den von ihm bezeichneten „Asyltourismus“ stoppen werde. Dies geschieht seit einiger Zeit mit großem „Erfolg“. Die Regierung Australiens brüstet sich damit, dass seit fünf Jahren kein Asylsuchender mehr Australiens Boden berührt habe. Slogans, wie „no way – You will not make Australia home” wurden in der Regierungskampagne ganz öffentlich zur Abwehr “illegaler” Geflüchteter verwendet.

Solche Aussagen und die des amtierenden Premierministers Scott Morrison, der ebenfalls der konservativen Liberal Party zuzuordnen ist,  sorgen dafür, dass auf Inseln wie Nauru, Manus und einigen weiteren kleinen Pazifikinseln tausende von Männern, Frauen und Kindern unschuldig inhaftiert und gefoltert werden.

Auch wenn derzeit der Druck auf die Regierung steigt, da sich Hilfsorganisationen und Freiwillige verbünden, um gegen die Zustände zu demonstrieren, herrschen auf den Inseln prekäre Zustände, so verschiedene Hilfsorganisationen und rund 6000 besorgte Ärztinnen und Ärzte in einem Brief an dem Premierminister. Medizinisch gänzlich unterversorgt leiden diese Menschen unter der australischen Außenpolitik, die sich diese Internierungslager unter privatwirtschaftlicher Trägerschaft ein Vermögen kosten lässt. Unter der Bezeichnung „Pazifische Lösung“ werden Asylsuchende bereits seit Anfang 2000 auf Inselstaaten in solchen Internierungslagern festgehalten und weggesperrt, um das Festland Australiens nicht zu betreten.

Betrachtet man die allgemeinen Lebensbedingungen auf den Inselstaaten, beispielsweise auf Nauru, so fällt auf, dass diese selbst für Einheimische besorgniserregend schlecht sind. Extreme Armut, Lepra und viele Tuberkuloseerkankungen zeugen ohnehin von einer dramatischen Lage für den einst zweitreichsten Staat der Welt. Hohe Phosphorvorkommnisse sorgten seit  1900 für Reichtum und Wohlergehen auf der Insel. Doch davon ist heute keine Spur mehr zu sehen: Wo bis in die 1990er noch Menschen zum Arbeiten einreisten, werden heute Menschen bis zur völligen psychischen Erschöpfung weggesperrt, gefoltert, ja sogar sexuell Missbraucht.

Hilfsorganisationen berichten, dass die medizinische Versorgung so dramatisch sei, dass bereits ein Drittel aller derzeit inhaftierten Menschen, darunter auch KINDER!!!, einen Suizidversuch hinter sich haben und die australischen Regierung dies billigend in Kauf nehme, um weiterhin keine Menschen aufnehmen zu müssen. Die dort festsitzenden Asylsuchenden haben keine Aussicht auf eine Besserung der Situation. Völlig unterernährt und (sexuellen) Übergriffen ausgesetzt, können diese Menschen nur noch hoffen.

Menschen, die dringend psychische Betreuung brauchen, wie beispielsweise ein  10-jähriger Junge, der seine Fluchterfahrungen und das Leben auf der Insel nicht ertragen könne und bereits drei Mal versucht habe, sich das Leben zu nehmen, müsse geholfen werden, fordern Hilfsorganisationen. Der australische Leiter der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ berichtet von vielen Kindern, die unter dem sogenannten traumatischen Rückzugssyndrom leiden und nur noch vor sich hin existieren ohne zu sprechen, zu trinken oder Nahrung zu sich nehmen zu können. Wenn Kinder, wie das selbstmordgefährdete Mädchen auf Nauru, auf die Ideen kommen, sich mit Benzin zu übergießen, um sich das Leben zu nehmen, dann – und spätestens dann – muss doch auch einer Regierung klar werden, dass die Zustände nicht zu ertragen sind und eingegriffen werden muss?!

Das denkt man. Denn anstatt alle Menschen auf den Inseln zu evakuieren, kommt es vereinzelt zu Überfahrten nach Australien und anschließend teilweise sogar zu Rückführungen auf die Inseln per australischem Gerichtsbeschluss!

Durch die massiven Reisebeschränkungen für Journalist:Innen fehlt es der breiten Masse der Bevölkerung ganz offensichtlich an Gesichtern, um genügend Aufmerksamkeit für einen lauten Protest, auch über die Grenzen Down Unders hinaus, aufbringen zu können. Aus diesem Grund möchte ich ebenfalls, genau wie Deutschlandfunk.de und viele weitere es bereits getan haben, auf das Schicksal der dort inhaftieren Kinder und Erwachsenen aufmerksam machen.

Derzeit haben bereits ca.  1.200 ehemalige Inhaftierte ihre Rechte in Anspruch genommen und  Anklage gegen die australische Regierung erhoben: Folter und Verbrechen gegen die Menschenrechte lauten hierbei die Anklagepunkte.

Es darf einfach nicht sein, dass ein Land, das dieses System der Internierungslager entworfen und finanziert hat und dieses sogar auch noch verwaltet, sich aus der Verantwortung ziehen kann, indem es Entwicklungsländer wie Nauru für das Wohlergehen und die Betreuung der inhaftieren Menschen verantwortlich macht.

Also erhebt auch Ihr eure Stimme. Auf sozialen Medien, in eurer Umgebung und eben einfach überall, wo ihr seid. Macht es den Aktivist:Innen von Greenpeace und vielen weiteren NGO‘s gleich und übt Druck auf die australische Regierung aus! #letthemstay #kidsoffnauru #closethecamps

Eine Möglichkeit ist beispielsweise diese Petition, die ihr unterschrieben könntet. Hierbei geht es um die Befreiung der Kinder auf Nauru:

https://action.asrc.org.au/_evacuatenow_kidsoffnauru

 

Hintergrund zur Pazifischen Lösung: Tampa-Streit 2001: Das Bootsdrama des in Seenot geratenen norwegischen Frachters „Tampa“ vor den Weihnachtsinseln, Informationen findest du hier:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/bootsdrama-interview-die-australische-regierung-handelt-voelkerrechtswidrig/252274.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20017816.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/bootsdrama-dili-will-fluechtlinge-aufnehmen/252640.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-migrantenkinder-sollen-von-nauru-nach-australien-geholt-werden-a-1233244.html („Australiens Flüchtlingspolitik – Die wichtigsten Stationen“)

 

Quellen und weitere Informationen,

https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/nauru-australien-psychosoziale-hilfe

https://www.deutschlandfunk.de/protest-gegen-australische-fluechtlingslager-kein-anderes.1773.de.html?dram:article_id=431340

https://www.unhcr.org/dach/de/26539-unhcr-fordert-australien-auf-schutzsuchende-aus-offshore-einrichtungen-zu-evakuieren.html

https://www.deutschlandfunk.de/australien-fluechtlinge-werfen-regierung-folter-vor-und.1939.de.html?drn:news_id=954640

http://www.taz.de/!5555158/

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-migrantenkinder-sollen-von-nauru-nach-australien-geholt-werden-a-1233244.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/australien-lage-der-nauru-fluechtlinge-laut-msf-inakzeptabel-unmenschlich-a-1241590.html

http://www.spiegel.de/fotostrecke/stationen-in-australiens-asylpolitik-fotostrecke-164590-5.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/australien-fuer-die-fluechtlingskinder-auf-nauru-koennte-sich-eine-loesung-anbahnen-a-1234596.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-migrantenkinder-sollen-von-nauru-nach-australien-geholt-werden-a-1233244.html

https://www.deutschlandfunk.de/australische-fluechtlingspolitik-bootsfluechtlinge-ohne.799.de.html?dram:article_id=423461

Meine Daten und Ich

Ich habe mich im April 2009, als ich auf einem Schüleraustausch in den USA war, bei Facebook angemeldet. Damals waren schülerVZ, studiVZ und WerKenntWen in Deutschland die populärsten sozialen Medien. Ich kann mich noch erinnern, wie ich damals etwas skeptisch dem amerikanischen Netzwerk beäugte, es aber dennoch betrat, um mit den Highschool-Kids auch virtuell in Kontakt treten zu können. Einmal eingeloggt merkte ich schnell, dass der Aufbau ein komplett anderer war: Um Neuigkeiten von seinen Freunden zu erfahren, musste man nicht – wie bei den deutschen Anbietern – die jeweiligen Profile besuchen, sondern bekam sie direkt im Newsfeed angezeigt. Beim Betrachten all der Nachrichten und Trennungen kam ich mir sehr voyeuristisch vor. Heute ist das für mich selbstverständlich, fast schon nicht wegzudenken.

Schon lange beherrscht Facebook nicht nur den Markt, sondern hat sich mit dem Kauf von Instragram und WhatsApp auf weitere Dienste erweitert. Immer wieder habe ich Meldungen verfolgen müssen, die mein Vertrauen in Netzwerkgiganten haben schrumpfen lassen. Dabei war das größte Thema, das stets auftauchte, der Datenschutz. 2012 soll Facebook an mehr als einer halbe Millionen Nutzern psychologische Experimente durchgeführt haben, indem der Newsfeed manipuliert wurde, sodass beim Nutzer positive und negative Emotionen hervorgerufen wurden. Zudem würden Hate-Speech geduldet und eine gewisse Filterblase erzeugt. Das bedeutet, dass nach Klick-Verhalten verwandte Informationen geschaltet werden, die dem Nutzer oder der Nutzerin gefallen könnten. Dies wiederum – so die Kritik – sorge für eine einseitige Wahrnehmung der Geschehnisse. Vor allem dieser Vorwurf machte mir zu schaffen. Befinde ich mich in einem Strudel von Informationen, die nur einen Bruchteil der Realität widerspiegeln?

Als der Skandal um Cambridge Analytica publik wurde war ich schockiert. Das 2014 in den Staaten gegründete Unternehmen, hatte mithilfe einer App, die einen finanziellen Anreiz bot, Facebooknutzer:innen dazu gebracht, einen Persönlichkeitstest zu absolvieren. Ohne deren Kenntnis wurde ihr Profil mit den ermittelten Ergebnissen verknüpft und im US-Wahlkampf 2016 verwendet. Die Datensätze wurden um Informationen wie Adresse, Telefonnummer und Kreditkartenaktivitäten erweitert und gezielt eingesetzt. Ein Beispiel stellt das Waffengesetz dar. Nutzer:innen, die offensichtlich für einen freizügigen Umgang mit Schusswaffen waren, bekamen im sozialen Netzwerk Werbeanzeigen geschaltet, bei dem etwa ein Vater seinem Sohn das Jagen lehrt. Solchen aber, die eher als ablehnend und ängstlich eingeschätzt wurden, wurde Wahlwerbung angezeigt, die vor Einbrüchen warnt und eine Lösung durch Waffenbesitz suggeriert. Dieses so genannte Mikrotargeting wurde bereits im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2008 verwendet. Nun stellt sich die Frage, ob solche Strategien im Umgang mit gewaltigen Datensätzen dafür sorgen, dass die Bedürfnisse der Wähler:innen von Regierenden eher gehört werden oder sie ein Mittel sind, um Wahlen für sich zu entscheiden. Obwohl es gegen Vorgehensweisen dieser Art in Europa Gesetze gibt, sprechen viele Anzeichen dafür, dass Mikrotargeting beim Brexit-Referendum im Juni 2016 eine Rolle gespielt hat. Dabei wurde trotz bekannter wirtschaftlicher Einbußen in Milliardenhöhe für einen Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Doch was bedeutet das für mich? Ich möchte doch weiterhin mit meinen Freunden aus den USA in Kontakt bleiben, manchmal neugierig sein und Hochzeitsbilder anschauen.

Das Sammeln meiner Daten geht weiter. Mittlerweile sind es 269 Megabyte, die Facebook von mir gespeichert hat. Das klingt nicht viel, doch sind das fast zehn Jahre an verlinkten Bildern, geteilten Gedanken und intimer Dialoge. Das alles ist Kommunikation mit Freunden, Verwandten und Partnern, dich ich ungern in den Händen Fremder sehen möchte. Und dennoch bleibe ich angemeldet; wohlwissend, dass die Anwendung pixel data meine Browserhistory sammelt und ich in einer Customed Audience maßgeschneiderte Werbung geschaltet bekomme.

 

Doch es gibt einige Maßnahmen, die ich getroffen habe, um mich etwas sicherer zu fühlen:

  1. Ich habe auf meinem Laptop und Handy ein Ad-Blocker installiert, der Tracking verhindert (hier ist der laut Stiftung Warentest beste https://www.ublock.org).
  2. Ich habe die Werbe-ID auf meinem Handy, die Mikrotargeting auch jenseits von sozialen Netzwerken ermöglicht, zurückgesetzt und gelöscht (Android https://praxistipps.chip.de/android-werbe-id-zuruecksetzen-und-loeschen-so-gehts_49995 Ios https://www.checked4you.de/handy-telefon/apps/app-und-ad-tracking-für-android-und-ios-deaktivieren-351073).
  3. Verwende ich fast ausschließlich die Suchmaschine duckduckgo.com, die weder Cookies, noch IP-Adressen speichert.

Verspätung vs. Ertrinken

Die Nachricht darüber, dass Kanzlerin Merkel auf Grund eines technischen Defekts an ihrem Flugzeug mit Verspätung beim G20 Gipfel eingetroffen, ist hat vermutlich sogar Personen erreicht, die keine Nachrichten schauen oder Tageszeitungen lesen.  In der vergangenene Woche tagten die Mitglieder der “Group of Twenty” im argentinischen Buenos Aires und die Medien berichteten fleißig darüber. So erfuhren wir etwa, dass der indische Premierminster Narendra Modi ein “Yoga for Peace” Event besuchte, oder dass der russische Präsident Putin den saudischen Kronprinzen  Mohammed bin Salman, welcher unter Tatverdacht steht, den Mord an dem saudischen Journalisten in Auftrag gegeben zu haben, mit einem High-Five Handschlag begrüßte.  Was sich fast zeitgleich auf dem Mittelmeer ereignete, erlangte weniger Aufsehen durch die Presse: Ein spanisches Fischerboot rettet 12 Menschen vor dem Ertrinken und kein europäischer Hafen erlaubt dem Boot und der Besatzung das Anlegen. Fast zwei Wochen wartet die Besatzung auf die Zuweisung eines sicheren Hafens, bis sich Malta schließlich “erbarmt” und der Nuestra Madre Loreto das Anlegen erlaubt.

Die Situation von internationalen NGO’s der Seenotrettung entspannt sich langsam. Nach einer Zwangspause von fast 5 Monaten kehrt die zivile Seenotrettung auf das Mittelmeer zurück. Im folgenden Artikel der ZEIT könnt ihr nachlesen, wie die europäischen Behörden das Helfen auf dem Mittelmeer in den letzten Monaten blockiert haben und welche Strategien sich die NGO’s einfallen lassen mussten, um wieder Menschenleben retten zu dürfen:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-11/flucht-mittelmeer-zivile-seenotrettung-private-rettungsaktionen-organisationen-sea-watch