Verspätung vs. Ertrinken

Die Nachricht darüber, dass Kanzlerin Merkel auf Grund eines technischen Defekts an ihrem Flugzeug mit Verspätung beim G20 Gipfel eingetroffen, ist hat vermutlich sogar Personen erreicht, die keine Nachrichten schauen oder Tageszeitungen lesen.  In der vergangenene Woche tagten die Mitglieder der “Group of Twenty” im argentinischen Buenos Aires und die Medien berichteten fleißig darüber. So erfuhren wir etwa, dass der indische Premierminster Narendra Modi ein “Yoga for Peace” Event besuchte, oder dass der russische Präsident Putin den saudischen Kronprinzen  Mohammed bin Salman, welcher unter Tatverdacht steht, den Mord an dem saudischen Journalisten in Auftrag gegeben zu haben, mit einem High-Five Handschlag begrüßte.  Was sich fast zeitgleich auf dem Mittelmeer ereignete, erlangte weniger Aufsehen durch die Presse: Ein spanisches Fischerboot rettet 12 Menschen vor dem Ertrinken und kein europäischer Hafen erlaubt dem Boot und der Besatzung das Anlegen. Fast zwei Wochen wartet die Besatzung auf die Zuweisung eines sicheren Hafens, bis sich Malta schließlich “erbarmt” und der Nuestra Madre Loreto das Anlegen erlaubt.

Die Situation von internationalen NGO’s der Seenotrettung entspannt sich langsam. Nach einer Zwangspause von fast 5 Monaten kehrt die zivile Seenotrettung auf das Mittelmeer zurück. Im folgenden Artikel der ZEIT könnt ihr nachlesen, wie die europäischen Behörden das Helfen auf dem Mittelmeer in den letzten Monaten blockiert haben und welche Strategien sich die NGO’s einfallen lassen mussten, um wieder Menschenleben retten zu dürfen:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-11/flucht-mittelmeer-zivile-seenotrettung-private-rettungsaktionen-organisationen-sea-watch

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