Internationaler Holocaust-Gedenktag

Heute sollte eigentlich ein Feiertag sein. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Deswegen gilt dieses Datum seit 2005 international als Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Der jüdische Weltkongress möchte mit der #WeRemember Kampagne erreichen, dass dieser Tag zum weltweiten Feiertag wird.
Dafür gibt es gute Gründe:
Erstarkender Rechtsextremismus. Geschichtsverdrossenheit. Immer weniger Zeitzeugen. Die ewige Forderung, dass es doch “langsam mal genug” sein muss.


Wir sehen das anders!

Je weniger Menschen uns von ihren Erfahrungen im Holocaust erzählen können, desto mehr wird es zu unserer Aufgabe, an die Ereignisse von damals zu erinnern und daraus Konsequenzen für unser Handeln heute zu ziehen. Deshalb sagen wir:

We remember!

KZ Katzbach

Das Konzentrationslager Auschwitz ist jedem ein Begriff. Es war das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Das Konzentrationslager Katzbach ist für die meisten Menschen kein Begriff.
Das KZ Katzbach lag in Frankfurt, im Stadtteil Gallus, und wurde im August 1944 auf dem Gelände der Adlerwerke in Betrieb genommen. Es war ein Außenlager des KZ Natzweiler.
Die Häftlinge wurden von der Werksleitung vor allem in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald ausgesucht. Insgesamt 1600 Häftlinge durchliefen die Qualen in den Adlerwerken, nur sehr wenige Menschen überlebten das Martyrium.

Am 13. März 1945 wurden ca. 500 marschunfähige, kranke Häftlinge in Güterwaggons gepfercht und drei Tage später in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Am 23. März 1945 kam der Zug dort an. Acht der 500 Häftlinge überlebten den Transport und das KZ Bergen-Belsen.
Am 24. März 1945 begann der Todesmarsch der restlichen 400 Häftlinge von den Adlerwerken aus. Das Ziel war das KZ Buchenwald. Den Marsch nannte man Evakuierungsmarsch. Am 30. März 1945 kamen 280 Häftlinge dort an. Einige Häftlinge wurden im KZ Buchenwald untergebracht, ein paar von ihnen überlebten auf dem Krankenblock des KZs, die restlichen Häftlinge wurden in weiteren Märschen ins KZ Dachau getrieben. Dort kamen am 27. April 1945 40 Häftlinge an. Zwei Tage später wurden sie dort von der US-Armee befreit.

Am gestrigen Tag fand im Gallus Theater eine Gedenkveranstaltung für die ehemaligen KZ-Katzbach Häftlinge statt. Die Quintessenz des Abends lag darin, die Erinnerung wach zu halten und gegen das Vergessen (wollen) aktiv zu werden.

Mehr Informationen zum KZ Katzbach erhaltet Ihr hier.

Außerdem gab es ein sehr interessantes Filmprojekt zum KZ Katzbach, welches das Gallus Zentrum Jugendkultur und Neue Medien, der Förderverein Errichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte KZ Katzbach in den Adlerwerken und das Goethe Gymnasium Frankfurt erarbeitet haben. In dem Projekt geht es um Kurzfilme, welche von Schüler_Innen eines PoWi-Leistungskurses gedreht wurden. In diesen Filmen geht es um jeweils eine Geschichte eines Überlebenden des KZ Katzbachs. Dieses Projekt gewann den fraMediale-Preis in der Kategorie „Best-Practice- oder Zukunftsprojekte mit digitalen Medien von Schülerinnen und Schülern“.

 

Hier gelangst Du zu den Kurzfilmen:

https://galluszentrum.de/testimonial/die-letzten-zeugen/

Mehr Informationen über die fraMediale-Preisträger:

https://framediale.de/wettbewerb2/preistraeger-innen

Internationaler Holocaust-Gedanktag

27.01.2019. Heute vor 74 Jahre wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau durch Soldaten der Roten Armee befreit. Heute gedenken wir an diesem Tag allen Opfern des Holocausts.

Seit 1966 ist der 27. Januar ein deutscher Gedenktag und seit 2005 gedenkt die ganze Welt den Millionen Menschen, die den Holocaust nicht überlebt haben.

Wir gedenken in der Hoffnung, dass weder wir noch unsere Nachfahren sich in einer Welt wiederfinden, in der Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Hass und Gewalt zur Tagesordnung gehören.

Denn nur durch eine aktive Auseinandersetzung mit dieser Thematik könne wir und alle Generationen nach uns aus den Fehlern in der Vergangenheit lernen.

Um es mit den Worten einen Auschwitz-Überlebenden zu sagen: Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“ Max Mannheimer

Wenn auch du dich informieren möchtest und multimediale Angebote zur Erinnerungskultur nutzen möchtest, bieten wir dir hier eine Reihe an Möglichkeiten:

http://auschwitz.org/en/more/german/

http://auschwitz.org/gfx/auschwitz/userfiles/auschwitz/historia_terazniejszosc/auschwitz_historia_i_terazniejszosc_wer_niemiecka_2010.pdf

https://www.auschwitz.info/de/die-gedenkstaette.html

https://www.youtube.com/watch?v=_zhgFXhuHzc

https://www.yadvashem.org/

https://auschwitzundich.ard.de/auschwitz_und_ich/geschichte/index.html

https://auschwitzundich.ard.de/auschwitz_und_ich/geschichte/zitate-Hoess-Venezia-Auschwitz,auschwitzcollage100.html

 

Buch-Tipps:

  • Auschwitz von A bis Z“ (nur über die Gedenkstätte online oder vor Ort zu erwerben: https://embooks.pl/en/auschwitz-od-a-do-z/333-auschwitz-von-a-bis-z-eine-illustrierte-geschichte-des-lagers-9788377042007.html)
  • Der Kommandant in Auschwitz: Autobiografische Aufzeichnungen des Rudolf Höß. (ISBN 10: 9783423301275)
  • So war Auschwitz: Zeugnisse von 1945-1986. (ISBN 10: 3446254498)
  • Ist das ein Mensch? (ISBN 10: 3446237445)
  • Rauch über Brikenau (ISBN 10: 9783596140213)
  • Der SS-Staat (ISBN 10: 345302978X)
  • Zitronen aus Auschwitz (ISBN 10: 3000026991)
  • Ich war Doktor Mengeles Assistent (ISBN 10: 8390699281)
  • Wir weinten tränenlos…“ Augenzeugenberichte des jüdischen „Sonderkommandos“ in Auschwitz (ISBN 10: 9783596139149)
  • Mein Auschwitz (ISBN 10: 9783506781192 )